Sonntag, 6. Oktober 2013

"Flutopfer"

Der Titel ist vielleicht etwas weit hergeholt aber irgendwie so habe ich mich nach 7 Tagen Fischen in Stockerau / Österreich gefühlt. Natürlich ist es nicht mit den Leuten zu vergleichen die infolge der Flut echte Verluste an Hab und Gut zu beklagen hatten. Aber der Reihe nach: Keinen Gedanken verschwendete ich an die Flut der Donau welche ja nun schon einige Monate zurücklag. Vielmehr überwog die Freude auf eine sicherlich hammermäßige Session da ich ja in den vergangenen Jahren genau an diesem Gewässer jeweils Fische von um die und über 25kg landen konnte. Auch Robert „Rob Raul“ Roula und später dann Torsten sollte mit von der Party sein. Robert hatte in Anbetracht der anstehenden Wahlen in Österreich leider Urlaubssperre bekommen und war dann jeweils nur nachts mein Begleiter. Schon als ich am See ankam spürte ich wieder diese Aura von Kurt Grabmayer dessen Todestag sich im Dezember bereits zum 3. Mal jährt. Viel zu früh bist du von uns gegangen alter Freund. Sein Gewässer war es mal gewesen und viele Berühmtheiten aus der Szene hatten hier bereits ihre Montagen ausgelegt. Nach dem Aufbau des tackles ging es mit Robert erst einmal auf eine Runde mit dem Boot über den See. Trotz Sonnenschein sah man an den bekannten Plätzen jedoch keine Fische, auch das „Aufgehen“ am Abend sollte in den folgenden Tagen eher eine Rarität bleiben. Robert berichtete mir von 4 toten großen Spieglern welche nach der Flut gefunden worden waren. Ferner hatte es Verschiebungen der Bodenstruktur gegeben so dass einige der etablierten Spots als solche nicht mehr zu erkennen waren. Deshalb wurden kurzerhand neue Schotter-Stellen gesucht und die Montagen schließlich abgelegt. An 2 weiteren Stellen mit weicherem Untergrund legte ich Futterplätze an um hierhin ggf. wechseln zu können.
                                                   
 
Die folgenden 2 Tage und Nächte blieben gänzlich ohne Aktion. Am 3. Tag dann kam es zu einer Abkühlung und nachmittags schauerte es 3 Stunden kräftig. Der Wetterwechsel ließ meine Hoffnungen auf Erfolg steigen und tatsächlich meldete sich in der kommenden Nacht, 2:30 Uhr endlich mein Nash Siren. Robert war in dieser Nacht in Wien geblieben so dass ich ohne größere Probleme schließlich allein mit dem Boot über dem Fisch anlangte. Der Drill war unspektakulär und mein Eindruck, hier einen „Halbstarken“ gehakt zu haben, bestätigte sich.



Auch Manfred der rechts neben mir auf der nächsten Stelle fischte konnte in dieser Nacht einen Erfolg verbuchen, nur war sein Fisch noch einmal eine Kategorie kleiner als meiner. Wo waren die großen Fische ? Eigentlich mussten ja nun gerade sie Reserven für den anstehenden Winter anlegen und als wahre „Fressmaschinen“ den See durchziehen. Aber nichts. Für mich blieb dieser eine Fisch für insgesamt 7 Nächte die einzige Aktion. Subjektiv schlimmer empfand ich dass auch Torsten als mein Gast am See in 3 gefischten Nächten nichts aber auch gar nichts an die Montagen bekam. Wenigstens Robert erlebte in seiner letzten Nacht noch eine „Sternstunde“. Er hatte sich für einen bekannten Spot entschieden an dem er allerdings bis dato immer leer ausgegangen war. Eben dort legte er seine Montage ab und fütterte nur ein paar Kugeln dazu. Mit den ersten Sonnenstrahlen lief dann 07:30 Uhr eben genau diese Rute ab. Es folgte ein wirklich schöner Drill den ich als Bootsführer miterleben durfte. Das Ergebnis war schließlich ein schöner Spiegler aus dem Altbestand. Nur wenige 100 Gramm fehlten ihm an 25kg.



In summa hat das Gewässer und seine Bewohner wohl unter der Flut mehr gelitten als man zunächst erwartet hatte. Aber auch kein Einzelfall denn von ähnlichen Beißflauten wurde auch an anderen Teichen in der Donau Au berichtet. Bleibt zu hoffen dass sich die Situation nach dem folgenden Winter wieder normalisiert und unsere beschuppten Freunde gut über die kalte Jahreszeit kommen. Viel Erfolg am Wasser Ralf „Kono“ Konopke

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